D'ancyre
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Neulich in der Werkstatt – ich war eigentlich wegen einer Routinekontrolle dort – blieb ich an einem Lieferwagen stehen, der inzwischen fast berüchtigt war. Jeder kannte ihn: guter Motor, aber schlechter Geruch. Ein Kollege meinte halb im Scherz, halb genervt: „Der Duftbaum lebt maximal drei Tage, dann riecht es wieder wie Umkleidekabine nach der Spätschicht.“ In dem Moment ist mir klar geworden, dass Auto-Lufterfrischer gerade im beruflichen Kontext viel mehr sind als nur Deko.
Mal ganz ehrlich: Die meisten von uns verbinden Lufterfrischer mit „nettem Extra“, nicht mit Sicherheit. Aber wer beruflich viel fährt – sei es Service, Logistik, Bau, Pflege oder Sicherheitsdienst – verbringt mehrere Stunden am Tag in einem sehr kleinen Innenraum. Schlechte Luftqualität wirkt sich direkt auf Konzentration, Wohlbefinden und damit auch auf die Fehlerquote aus.
Mir ist in einigen Flotten aufgefallen, dass unangenehme Gerueche oft einfach hingenommen werden: ein bisschen Feuchtigkeit im Teppich, alte Lebensmittelverpackungen, ein verschütteter Kaffee, manchmal sogar Reste von Chemikalien oder Reinigern. Wenn dann nur ein billiger Lufterfrischer alles mit einem extremen Vanille- oder Kiefernduft überdeckt, ist nichts gewonnen – im Gegenteil, der Kopf brummt, man lueftet weniger, und die eigentliche Ursache bleibt.
| Kriterium | Details |
|---|---|
| Haltbarkeit | Wie lange der Lufterfrischer unter realen Bedingungen tatsaechlich wirkt, nicht nur laut Verpackung |
| Intensitaet | Duftstarke im Alltag: wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich |
| Sicherheitsaspekt | Inhaltsstoffe, VOCs, moegliche Reizstoffe oder Allergene |
| Eignung im Job | Geeignet fuer Servicefahrzeuge, Transporter, Poolfahrzeuge und Privatwagen |
Wenn man sich etwas intensiver mit dem Thema beschaeftigt, tauchen immer wieder drei Haupttypen auf: Gels, Clips (zum Beispiel fuer die Lueftung) und Sprays. Es gibt zwar auch Beutel, Dosen, elektrische Varianten, aber im beruflichen Alltag begegnen mir diese drei am haeufigsten.
Gel-Lufterfrischer sind so etwas wie die „Langstreckenlaeufer“. Man stellt sie ins Fahrzeug, idealerweise an einen geschuetzten, nicht sonnigen Platz, und sie geben ueber Wochen eine relativ konstante Menge Duft ab. Clips an den Lueftungsschlitzen sind praktisch, wenn schnell eine spuerbare Verbesserung benoetigt wird, etwa in Fahrzeugen mit Schichtbetrieb. Sprays wiederum sind eher fuers „Reset“ nach einer Reinigung gedacht, nicht als Dauerloesung.
Ich finde, der Unterschied zwischen „Duft fuer den Privatwagen“ und „Duft fuer Dienstfahrzeuge“ wird oft unterschaetzt. Im Job geht es nicht nur darum, dass es angenehm riecht, sondern dass der Duft niemanden stoert, die Gesundheit nicht beeintraechtigt und moeglichst planbar ist.
Gerade in Poolfahrzeugen sitzen sehr unterschiedliche Menschen: manche empfindlich, manche mit Allergien, manche mit Kopfschmerz-Neigung. Wenn dort ein extrem suesser Duftbaum haengt, finden ihn vielleicht zwei Personen toll und drei koennen kaum fahren. Neutralere, frischere Duftrichtungen – „Clean Air“, leichte Zitrusnoten, dezente Kraeuter – funktionieren in der Praxis deutlich besser.
In einem Unternehmen, das ich beraten habe, gab es eine Serviceflotte mit rund 20 Transportern. Die Fahrer klagten ueber „stickige Luft“ und Kopfschmerzen am Nachmittag. Zuerst wollten einige Verantwortliche einfach „staerkere Lufterfrischer“ kaufen. Wir haben uns dann die Fahrzeuge genauer angesehen.
Ergebnis: Feuchte Fussmatten, alte Putzlappen, Reste von Reinigungsmitteln, Essensverpackungen. Wir haben zuerst ein einfaches Hygienekonzept eingefuehrt: regelmaessiges Ausraeumen, Matten trocknen, Verschmutzungen dokumentieren. Danach kamen dezente Gel-Lufterfrischer zum Einsatz, alle mit dem gleichen, sehr neutralen Duftprofil.
Nach etwa vier Wochen berichteten die Fahrer weniger ueber Kopfschmerzen und mehr ueber „einfach angenehmeres Fahren“. Die Lufterfrischer waren nur ein Baustein – aber ein spuerbarer.
Bedarf klaeren: Wofuer werden die Fahrzeuge genutzt? Langstrecke, Stadtverkehr, Baustelle, Kundendienst? Je laenger die Aufenthaltsdauer, desto wichtiger ist ein sanfter, langanhaltender Duft statt kurzer Duft-Explosion.
Kleine Testgruppe bilden: Nehmen Sie nicht sofort die ganze Flotte. Starten Sie mit 2–3 Fahrzeugen und unterschiedlichen Dufttypen (z. B. Gel vs. Clip), um subjektive Rueckmeldungen zu sammeln.
Einheitliche Regel definieren: Wer darf Lufterfrischer anbringen? Duerfen Mitarbeitende eigene Produkte mitbringen, ja oder nein? Aus Sicht der Arbeitssicherheit ist eine klare Regelung besser, als 20 individuelle Duftbäume.
Inhaltsstoffe pruefen: Achten Sie auf Sicherheitsdatenblaetter, Hinweise zu VOCs und Warnsymbole. Bei grossen Flotten lohnt sich ein kurzer Check mit der Fachkraft fuer Arbeitssicherheit oder dem Betriebsarzt.
Kombination mit Reinigung: Lufterfrischer ersetzen keine Reinigung. Planen Sie feste Intervalle fuer Innenraumreinigung, z. B. alle 4–6 Wochen, und erneuern Sie die Lufterfrischer im gleichen Rhythmus.
Feedback ernst nehmen: Wenn Mitarbeitende ueber Kopfschmerzen, Reizung oder Uebelkeit klagen, Duft sofort wechseln oder reduzieren. Das ist kein „Jamern“, sondern kann ein echtes Warnsignal sein.
Ein Auto-Lufterfrischer ist kein kosmetisches Spielzeug, sondern kann ein Baustein fuer bessere Innenraumluft im Arbeitsalltag sein.
Zu intensive, suesse oder „künstliche“ Duefte sind riskant – sie ueberdecken Probleme und koennen Mitarbeitende belasten.
Am besten funktionieren dezente, eher neutrale Duefte in Kombination mit regelmaessiger Reinigung und klaren Regeln.
Wer als Verantwortlicher systematisch testet, Feedback einholt und Produkte bewusst waehlt, verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern am Ende auch die Leistungsfaehigkeit der Fahrer.
Das haengt von Typ und Nutzung ab. Realistisch sind 3–6 Wochen. Bei Dauerbetrieb von Heizung oder Klimaanlage und hoher Temperatur verringert sich die Laufzeit. Herstellerangaben sind oft eher optimistisch, deshalb lohnt ein Praxischeck.
Am bewaehrtesten sind neutrale, frische Duefte: „Clean“, leichte Citrusnoten, dezente Kraeuter. Stark suesse, schwere oder extrem parfumierte Duefte fuehren haeufig zu Beschwerden und sollten vermieden werden.
Viele Produkte sind bei normaler Nutzung unproblematisch, aber nicht alle. Wichtig sind Angaben zu VOCs, Warnhinweise und Qualitaet der Hersteller. Bei Mitarbeitenden mit Allergien oder Atemwegsproblemen sollten Sie besonders vorsichtig sein und gegebenenfalls ganz auf Duft verzichten.
Lufterfrischer sind dann nur zweite Wahl. Zuerst muss die Ursache gefunden und beseitigt werden: Feuchtigkeit, Schimmel, ausgelaufene Fluessigkeiten, chemische Rueckstaende. Manchmal ist eine professionelle Innenreinigung oder Ozonbehandlung sinnvoll. Erst danach macht ein dezenter Lufterfrischer wirklich Sinn.
Ja. Zu starke oder unangenehme Duefte koennen ablenken, den Kopf belasten und auf Dauer die Reaktionsfaehigkeit einschraenken. Dezente, gleichmaessige Duefte sind unauffaelliger und damit sicherer. Wenn sich jemand gestoert fuehlt, sollte das ernst genommen werden.
Sinnvoll ist eine kurze Notiz im Fuhrpark- oder Gefahrstoffkonzept: Welche Produkte sind freigegeben, wer entscheidet darueber, wie wird mit Beschwerden umgegangen. Es muss kein Roman sein, aber eine transparente Regelung schafft Klarheit.
Ehrlich gesagt, Auto-Lufterfrischer wirken auf den ersten Blick wie ein kleines, fast belangloses Detail. Wenn man aber taeglich mehrere Stunden im Fahrzeug verbringt, wird daraus schnell ein Faktor fuer Wohlbefinden und Sicherheit. Frische, dezente Luft unterstuetzt Konzentration, reduziert Stress und sendet auch ein Signal: Dieses Fahrzeug wird ernst genommen.
Wenn Sie als Verantwortlicher fuer Arbeitssicherheit oder Fuhrparkmanagement das Thema bisher nur nebenbei betrachtet haben, koennte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, es strukturiert anzugehen. Testen Sie 2–3 Produkte, holen Sie Feedback aus dem Team ein und verknuepfen Sie das Ganze mit einem einfachen Reinigungsplan.
Wenn Sie dazu mehr praxisnahe Tipps und Checklisten rund um Arbeitsalltag, Fahrzeuge und Sicherheit wuenschen, schauen Sie gerne bei Dancyre vorbei oder abonnieren Sie unseren Newsletter. Wir teilen dort regelmaessig Erfahrungen aus Betrieben, die nicht perfekt sind – aber Schritt fuer Schritt besser werden wollen. Und genau darum geht es am Ende.